Workshops an der Technischen Universität Wien

Im design.build studio können die Studierende die Vielfalt und Komplexität der Prozesse eines Architekturprojekts erfahren und erleben. Von der initialen Idee und Skizze bis hin zur praktischen Umsetzung auf der Baustelle durchlaufen sie sämtliche Schritte persönlich und unmittelbar. In einer kooperativen Umgebung arbeiten die Studierenden als großes Team zusammen und tragen gemeinsam die Verantwortung für ihr Handeln. Sie lernen, mit begrenzten Budgets, straffen Zeitplänen sowie unvorhergesehenen Herausforderungen umzugehen und werden dabei auch mit dem Reibungswiderstand konfrontiert, der in der Regel auftritt, wenn man Pläne in die gebaute Wirklichkeit übersetzt.

Als handlungsorientierte Unterrichtsmethode stellt Design-Build eine ideale Lernumgebung dar, um praxisrelevante Handlungskompetenz zu erlangen, welche neben fachlichem Wissen den Erwerb überfachlicher Qualifikationen wie Sozialkompetenz und Selbstkompetenz umfasst. Das Prinzip des "Learning by doing" steht hierbei im Mittelpunkt. Der gegenseitige Austausch zwischen den verschiedenen Projektbeteiligten ist entscheidend für den Lernprozess. In unserem Studio wird dies zusätzlich verstärkt, indem die Studierenden in der Entwurfsphase nicht in einem Wettbewerb um die besten Lösungsvorschläge gegeneinander antreten, sondern gemeinsam ihre Konzepte diskutieren und kollektiv weiterentwickeln.

Ein weiterer entscheidender Aspekt von DesignBuild-Projekten besteht darin, dass sämtliche Planungs- und Bauleistungen von denselben handelnden Personen ausgeführt werden. Im Gegensatz zur herkömmlichen Architekturpraxis, wo eine strikte Trennung zwischen Entwurf und Bau üblich ist, haben die Studierenden hier die einzigartige Gelegenheit, den Entwurf parallel zum Bauprozess zu entwickeln. Dieser integrative Ansatz birgt im eigenhändigen Bauen auch ein Ideen- und Erfahrungspotenzial, das wiederum, vice versa, den Entwurf verändern und neu generieren kann.

Das Hauptziel unserer DesignBuild-Projekte liegt nicht primär in der Realisierung eines Gebäudes, sondern vielmehr darin, den Studierenden die Möglichkeit zu bieten, die direkten Auswirkungen ihres Denkens, Kommunizierens und Handelns in einem umfassenderen Kontext zu erfahren und zu verstehen.